Bau der Gaststätte 1967/68 


     
Foto: Wiedenhöft
Ärmel hoch
und zugepackt !
 
So heißt es seit einem Jahr an jedem Sonnabend und an jedem Sonntag für die Mitglieder der Kleingartenanlage "Finkenberg" in Auma. Eine ganze Gaststätte so "nebenbei" zu bauen, das verlangt viele Fäuste, die zupacken können. In Auma gibt es sie. Alle Materialien für den Bau wurden von den Gartenfreunden selbst erschlossen. Für zukünftige Feste in diesem neu entstehenden Naherholungszentrum wird auch eine Tanzdiele gebaut. Schon heute, da Ihr halb am Ziel seit, sagen wir: Habt Dank für Eure gewaltigen Leistungen, Ihr fleißigen "Laubenpieper". Und seit uns nicht böse -- der Name gefällt uns.
Wir wollen ihn immer im guten Sinn gebrauchen.

 

 
"Finkenberger Laubenpieper" bauen Gaststätte
  • Großartige Vorhaben der Aumaer Gartenfreunde im Wettbewerb der Städte und Gemeinden
  • In einem Jahr Wertobjekt von 70 000 Mark geschaffen
  • Hilferuf an den Rat der Stadt
Auma. Vor 20 Jahren noch ein Waldgelände am Rande der Stadt Auma, bietet sich heute der Finkenberg als eine Gartenkolonie, die sich sehen lassen kann. Im Laufe der Jahre entstand auf ca. 5 Hektar ein Komplex von 92 Gärten und nahezu 85 Lauben. Alle sind vollständig mit Strom und Wasser versorgt.
 

     
Foto/Quelle: Finkenberg e.V.

Dies alles schufen die Gartenfreunde in eigener Regie und aus eigenen Mitteln. Allein für den Bau der Wasserleitung mußten 1000m Hauptrohre geschweißt, mit Gewinde versehen und frostsicher verlegt werden. Dazu mußten noch etwa 1000m Anschluß- und Abzweigrohre in den Boden. Alle, ganz gleich ob Ingeniere, kaufmänn. Angestellte, Rentner oder Arbeiter, packen fleißig mit zu. Dabei denken sie nicht nur an die Bereicherung des eigenen Speisezettels mit ihren Gartenprodukten. Vielmehr machen sie sich ständig Gedanken, wie sie vielen Einwohnern von Auma und Umgebung bessere Erholungmöglichkeiten schaffen können.

 
 
 
     
Foto/Quelle: Finkenberg e.V.
Aus diesen Überlegungen heraus entstand ein großartiger Plan: Durch den Bau einer Gaststätte mit Küche, Zubehörraum und einem Saal für mehr als 300 Personen soll ein Naherholungszentrum für die Stadt Auma entstehen. Schon vor Jahresfrist begannen die ersten Schachtarbeiten. Allen Zweiflern und den Anfangsschwierigkeiten zum Trotz, ging der Bau zügig voran. An jedem Wochenende wurde tüchtig gearbeitet. Heute, nach kaum einem Jahr, steht nicht nur der Rohbau überdacht fertig da, sondern in Gaststätte und Küche ist bereits der Betrieb aufgenommen. Der Saal und die sanitären Anlagen werden in den nächsten Wochen fertig. 90 Mitglieder erarbeiteten in einem Jahr ein Wertobjekt von über 70 000 Mark.
Das ist fürwahr eine großartige Leistung.

 

     
Foto/Quelle: Finkenberg e.V.

Aber wo Licht ist, da ist leider auch Schatten. Den warfen in diesem Fall vor allem die Vertreter vom Rat der Stadt, nicht auf der Baustelle, denn hier haben wir sie bedauerlicherweise noch nicht gesehen. Wir würden uns sehr freuen, wenn das recht bald nachgeholt würde. Neben den mehr als 7000 geleisteten Arbeitsstunden haben die Gartenfreunde bisher auch ca. 8000 Mark verauslagt. Und es ist auch noch die Inneneinrichtung zu klären.

Text: Waldemar Sakrzenski

 

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